Neubrandenburg bedeutet für unsere Genossenschaft Ursprung, Heimat und Betätigungsfeld. Innerhalb eines symbiotischen Verhältnissens sind wir Nutzer und Gestalter der Vier-Tore-Stadt. Ihre Einwohner sind unsere Mitglieder und Mieter, unsere Wirtschaftskraft trägt wiederrum zum Wohlstand der Neubrandenburger bei.
Ende 2022 zählt die Statistik der Stadt eine Bevölkerung von 63.983 Menschen. Damit ist Neubrandenburg die drittgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Die Vier-Tore-Stadt ist das wichtigste Oberzentrum im Osten des Bundeslandes und Kreisstadt der Mecklenburgischen Seenplatte, Deutschlands flächenmäßig größten Landkreis. Konzerte und Veranstaltungen locken Besucher aus den Metropolregionen Hamburg, Berlin und Stettin aber auch aus Dresden, Leipzig und anderen Regionen Deutschlands in die Stadt am Tollensesee.
Gut 80 % aller sozialversicherungspflichtigen Neubrandenburger sind im Dienstleistungssektor beschäftigt. Unter den rund 3.600 Neubrandenburger Unternehmen befinden sich aber auch Marktführer und Weltmarken im Bereich der Industrieproduktion, die ihren Teil zu den gut 50.000 Arbeitsplätzen in Neubrandenburg beitragen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen strahlen in den Landkreis hinaus, sodass werktäglich ca. 16.000 Arbeitnehmer von außerhalb in die Stadt pendeln.
Laut einer aktuellen Bevölkerungsvorausberechnung wird Neubrandenburg bis 2035 aufgrund des Verhältnisses zwischen sinkenden Geburtenraten und steigenden Sterbefällen ca. 9.000 Einwohner verlieren, sofern man Zuzüge außer Acht lässt. Eine Prognose, die auch auf unsere Genossenschaft großen Einfluss haben wird. Aktuell gleichen Zuzüge durch Geflüchtete, insbesondere aus der Ukraine, die Geburtenraten annähernd aus. Langfristig gilt es jedoch sich mit der Entwicklung einer schrumpfenden Einwohnerzahl auseinanderzusetzen. Etwa in Bezug auf die Bereitstellung von Wohnraum.
Mit sinkenden Geburtenraten steigt der Anteil der älteren Bevölkerung und damit auch der Anteil pflegebedürftiger Personen. Das Risiko einer Vereinsamung im Alter ist eine gesellschaftliche Begleiterscheinung, die es ebenfalls im Auge zu behalten gilt. Wir haben bereits 2015 die Sodien Soziale Dienste GmbH gegründet, die unseren Mitgliedern Pflege- und Haushaltsunterstützung oder auch alternative Wohnformen anbietet, um unser Versprechen eines lebenslangen Wohnens innerhalb der Genossenschaft zu gewährleisten.
Neben der Bevölkerungsentwicklung spielt das Thema Energie in Neubrandenburg wie auch weltweit eine herausragende Rolle innerhalb der lang- und mittelfristigen strategischen Planungen. Gemeinsam mit den kommunalen Unternehmen beteiligt sich die Neuwoba an der Ausarbeitung der stätischen Wärmeplanung. Besonders wichtig ist für die Genossenschaft eine Fernwärme auf Basis grüner Energieträger, den ca. 94 % unserer Wohnungen sind an die Fernwärme angeschlossen. Um unserem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 näher zu kommen, beschäftigen wir uns aber auch mit anderen Möglichkeiten und bleiben technologieoffen. Pilotprojekte im Bereich der Photovoltaik, Umstellungen auf Niedertemperaturheizungen nach dem Prinzip „ Niedertemperatur-ready“ oder Langzeitprojekte wie ein eigenes Geothermieheizwerk erhöhen die Chancen sich unabhängiger von den Energiepreisen des Weltmarkts zu machen.
Potenziale zur Energieeinsparung stecken auch in der Digitalisierung der Mess-, Regelungs- und Steuertechnik. Insgesamt geht die Neuwoba den Weg der Digitalisierung in allen Geschäftsbereichen. Hier kann der Fachkräftemangel einen Hemmschuh darstellen, wie er auch an manch anderer Stelle wirtschaftliche Hemmnisse bereitet. Wir werden innerhalb unseres Tochterunternehmens, der IMPLABAU Immobilien-, Planungs- u. Baubetreuungsgesellschaft mbH, einen Pool fachlich versierter Experten aufbauen, der unseren Transformationsprozess in die Klimaneutralität begleiten und orchestrieren wird, sodass die Abhängigkeit von externen Dienstleistern möglichst gering ausfällt. Ähnlich sind wir bereits in den vergangenen Jahren mit dem Tochterunternehmen Gimpex verfahren, die in den Bereichen Handwerker- und Hauswartservice, Hausreinigung und Grünlandpflege über eigene Kräfte verfügt. Nach einer ersten Pilotphase im Vorjahr, haben wir 2023 zudem den Messdienst etabliert und auf zusätzliche Liegenschaften ausgeweitet.
Unser Bestreben, sich unabhängiger von äußeren Einflüssen zu machen, stellt dabei keinen Wiederspruch zum Willen der Vernetzung mit starken Partnern dar. Als Mitglied im Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW) beschäftigen wir uns mit überregionalen, deutschland- sowie weltweiten Herausforderung der Wohnungswirtschaft und versuchen kreative Ideen aufzugreifen, eigene Erfahrungen zu teilen und Impulse weiterzugeben. In unserer Heimatstadt pflegen wir gute Beziehungen zu verschiedensten Institutionen, engagieren uns beispielsweise über Stipendien an der Neubrandenburger Fachhochschule. Schließlich ist uns als Genossenschaft bewusst, dass sich die Stärke des Einzelnen innerhalb einer Gemeinschaft deutlich potenzieren lässt.